Auf dem Weg zum smarten E-Bike

E-Bike für Mountainbiker

Ein E-Bike-Pedelec beschert seinem Besitzer in aller Regel ein ordentliches Plus – und zwar in vielerlei Hinsicht. Akku und Motor sorgen für den Rückenwind, der eigentlich gar nicht bläst und der Look der E-Bikes wandelt sich zunehmend vom motorisierten Seniorenvelo hin zu Fully, Hardtail, Crossbike, Citybike und Trekkingbike, wie Online-Shops wie beispielsweise Bikester eindrucksvoll beweisen. Damit sind alle Velovarianten motorisiert zu haben. Und letztlich sind damit auch zahlreiche Aktivitäten abbildbar. Doch war’s das jetzt? Oder was haben die E-Bike-Hersteller an weiteren Innovationen in petto?

Hersteller wie beispielsweise Clip tüfteln daran, einen Nachrüstsatz anzubieten, der per Clip-On aus einem regulären Fahrrad ein E-Bike macht. Auch das Rubbee Kit, das einfach angeklickt wird, soll dieselbe Funktion erfüllen und vielleicht sogar den einen oder anderen Kritiker davon überzeugen, auf ein „echtes“ E-Bike umzusatteln. Wer bereits motorisiert unterwegs ist, kann sich ebenfalls über neue Trends freuen, die das E-Bike zum smarten E-Bike machen – mit praktischen Features für Freizeitradler, Sportler und jene, die das E-Bike als Fortbewegungsmittel und Alternative zum Auto nutzen.

Das Smartphone zur Navigation zu nutzen, ist kein Novum der E-Bike-Branche. Allerdings könnten Crash-Tracker und die Überwachung der E-Bike-Komponenten für Begeisterung bei den technikaffinen Velofahrern sorgen.

Wie smart könnten E-Bikes in Zukunft werden?

Die Digitalisierung der Welt könnte aus dem E-Pedelec ein Smart Bike machen. Da die Besonderheit des E-Bikes, der Motor, längst zur Normalität geworden ist, ist es nun offensichtlich Zeit, einen Gedanken an die smarte Zukunft des E-Pedelcs zu verschwenden. Doch was soll das smarte E-Bike können? Vom E-Bike zum smarten E-Bike erfolgt die Verwandlung in erster Linie mit Hilfe eines Bordcomputers und eines Displays. Der Laie würde es als „angeschraubtes“ Tablet interpretieren und durchaus lässt sich der Bordcomputer mit Apps bespielen, die für smarte Zusatzfunktionen sorgen. Gerade diese Tatsache macht das smarte E-Bike interessant für jeden Radler. Der Sportfreak nutzt den Bordcomputer zum Fitnesstracking. Der Freizeitradler radelt so sorgenlos und kartenfrei auch unbekannte Touren und derjenige, der das smarte E-Bike für die Fahrt zur Arbeit nutzt, kann beruhigt ins Büro schlendern, während der Diebstahlschutz aktiv über das smarte E-Bike wacht.

Für welche Modelle gibt es das smarte Update bereits?

  • SmartHalo ist das smarte Upgrade, das mit jedem Velo kompatibel ist, dessen Lenkstange einen Durchmesser zwischen 22,2 und 31,8 Millimetern hat. Das System ist kaum zu erkennen, denn es besteht lediglich aus einer Scheibe, die am Lenker installiert wird. Funktionen hat es dennoch genug; allerdings wird nicht über einen Display kommuniziert, sondern mithilfe von visuellen und akustischen Signalen. SmartHalo ist für Android und iOS gemacht und bietet neben einem persönlichen Assistenten auch die eingangs erwähnten Klassiker vom Fitnesstracking über die Navigation bis hin zu Alarmsignalen und Beleuchtungssteuerung.
  • Das COBI.Bike, das einst der Pionier auf dem Gebiet der smarten E-Bikes war, gehört mittlerweile zu Bosch, was auch bedeutet: Das smarte COBI-Paket gibt es für E-Bikes, die per Bosch-Motor angetrieben werden. Ein Upgrade ist möglich. Kompatibel ist die dazugehörige App mit iOS und mit Android. Eine Dockingstation hält das Smartphone sicher; ein Daumencontroller optimiert die Steuerung. Verfügbar sind auch diesem smarten Add-on die Klassiker, wie etwa Notruf, Diebstahlschutz, Navigation, Wetterbericht und Fitnesstracking. Dadurch dass die Zusatzfunktionen auf der App-Technologie basieren, sind die Funktionen nahezu unbegrenzt erweiterbar.
  • Das Gadget für Bulls-Modelle, die mit einem Brose-Motor betrieben werden, heisst Bulls Connecte eBike. Per Bluetooth oder alternativ per GPS ist eine Verbindung zur Cloud möglich. Das Smartphone wird zum Display; die App gibt es für Android und iOS. Zur Möglichkeit, das smarte E-Bike vor Langfingern zu schützen und eine Navigation zu ermöglichen, liefert Bulls eine Technik, die die Velodaten im Auge behält. Das heisst, dass die smarte Erweiterung – ähnlich wie ein Auto – die einzelnen Velo-Komponenten im Blick hält, ebenso wie Ladezyklen und Akkustand. Mithilfe von Crash-Detektoren wird nach einem Unfall ein automatischer Notruf abgesetzt. Hinzu kommen Spielereien wie die Option, sich direkt per Social Media über eine Route auszutauschen.

Spielerei oder Zukunftsmusik?

Wer bereits mit einem motorisieren E-Bike-Pedelec unterwegs ist, wird sich wohl über kurz oder lang die Frage stellen, ob das smarte Upgrade in Form eines Nachrüstsets, das preislich zwischen 200 und 400 Schweizer Franken liegen könnte, eine Investition wert ist. Ob die technikaffinen E-Bike-Fans sich via Social Media in Echtzeit über ihre Routen austauschen wollen, bleibt abzuwarten. Wahrlich hilfreich könnten hingegen die Zusatzfunktionen rund um Fahrzeugdaten und Unfälle sein.

Die Schweizer Eidgenossenschaft veröffentlichte bereits im September 2020 die Strassenverkehrsunfallstatistik und bemerkte mit sorgenvollem Blick, dass die Zahl der schwerverunfallten E-Bikefahrenden erneut gestiegen ist: Im ersten Halbjahr 2020 starben 95 Personen; im ersten Halbjahr 2019 waren es 76. Hilfreich könnte in diesem Zusammenhang das smarte Feature der Ferndiagnose sein, womit bereits präventiv der Zustand der Velokomponenten überwacht werden könnte. Funktionen wie der Crash-Detektor könnten Verunfallte in der Einöde schneller auffindbar machen.

Bild: Vor allem der Crash-Detektor könnte dabei helfen, verunfallte E-Bike-Fahrer schnell ausfindig zu machen.

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