Beiträge

Trek Powerfly LT: Neue Enduromodelle

Überraschendes Sesselrücken beim Schweizer E-Bike Hersteller Flyer

Gerade erreicht uns heute Freitag Nachmittag die Meldung, dass per nächsten Montag Andreas Kessler (siehe Bild) die Führung der Biketec AG in Huttwil übernimmt, nachdem der bisherige CEO Simon Lehmann das Unternehmen „auf eigenen Wunsch per sofort verlässt“, so heisst gemäss Pressemitteilung. Es heisst in der Mitteilung weiter „Der Verwaltungsrat bedauert diesen Entschluss. «Wir danken Simon Lehmann für sein Engagement und die neuen Ideen, die er in die Biketec AG eingebracht hat», sagt Franz Studer, Verwaltungsratspräsident der Biketec AG. Als interimistischen CEO hat der Verwaltungsrat Andreas Kessler ernannt. «Andreas Kessler hat langjährige Führungserfahrung in Unternehmen der Sport- und Konsumgüterbranche. Wir sind überzeugt, dass er die ideale Besetzung ist, bis die Nachfolge definitiv geklärt ist», so Franz Studer.“

Der Abgang ist überraschend – ein Rauswurf?
Der Abgang von Simon Lehmann kommt völlig überraschend. Simon Lehmann hat den Schweizer E-Bike Hersteller in den letzten zwei Jahren tatkräftig umgebaut und ummodelliert. Er, der aus der Reisebranche stammte, war eine klare Bereicherung für den Elektrofahrrad-Hersteller in kreativer Hinsicht. Der plötzliche Abgang sieht nach einem Rauswurf aus, vielleicht hat aber auch er die Reissleine gezogen. Die diversen Personalwechsel in der Chefetage der Biketec AG bestätigen, dass sich das Unternehmen noch immer im Umbruch befindet.

Simon Lehmann muss man auf jeden Fall Tatendrang, Energie und Kreativität zuschreiben. Unter seiner Führung wurde die gesamte Modellpalette der Marke Flyer überarbeitet, modernisiert und gestrafft. Flyer hat sich klar nach vorne bewegt, was seine Modelle anbelangt. Im Februar dieses Jahres wurden wir darüber verständigt, dass das Schweizer Unternehmen seinen holländischen Vertriebspartner Amazing Wheels gekauft hatte, um stärker in den Benelux-Staaten vertreten zu sein und seine Marktposition dort stärker auszubauen, was für den Ehrgeiz und die Expansionsfreude des Schweizer Herstellers unter der Führung von Simon Lehmann spricht. Offenbar steht das Unternehmen immer noch unter einem grossen Druck, dafür sprechen die massiven Veränderungen, die das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren erfahren hat. Und man kann sich gut vorstellen, dass man sich in der Führungsetage nicht immer einig darüber war, wie es erfolgreich in die Zukunft gehen könnte, schliesslich hat sich der gesamte Fahrrad-Markt in der Schweiz in den vergangenen Jahren sehr zum Negativen verändert. Man gewinnt den Eindruck, dass es im Management zum Knatsch kam und Simon Lehmann das Unternehmen nun Knall auf Fall verlässt.

Andreas Kessler
Mit Andreas Kessler setzt der Verwaltungsrat für den Übergang einen erfahrenen Manager aus der Sport- und Outdoorbranche auf den Chefsessel des Elektrobikeherstellers, bis der neue CEO definitiv gefunden ist. Andreas Kessler begann seine Karriere bei Unilever, arbeitete später für die Swatch Group und Rado, wurde 2012 CEO bei Odlo und danach Chief Sales Officers (CSO) bei der Mammut Sports Group. Er bringt keine Erfahrung aus der Fahrradbranche mit, aber ein fundiertes Wissen und Erfahrung aus dem Management der Sport- und Outdoorbranche.

 

Felt Lebowsk-e: Elektro-Fat-Bike

Das erste E-Fatbike der Welt ist das Felt Lebowsk-e. Der Name ist an den Kult-film „The Big Lebowski“ der Coen Brüder aus den neunziger Jahren angelehnt.

Mit dem Lebowsk-e präsentierte die Firma Felt letztes Jahr nicht nur ihr erstes, sondern überhaupt das weltweit erste E-Fatbike. Nachdem der Elektroan-trieb erst zögerlich seinen Weg zu den Geländerädern fand, ist der erste Ein-bau in ein Fatbike blitzschnell erfolgt und inzwischen schon erhältlich. Heiko Böhle, Produktmanager bei Felt, erklärt warum die Kombination von beidem so sinnvoll ist: „Mit dem Fatbike ist man ja gerade auf extrem schwierigem Terrain unterwegs. In solchen Situationen ist der zu-sätzliche Schub durch den Antrieb sehr hilfreich.“

Hier ist es also nun, das E-Bike, das so-wohl für Spazierfahrten am Strand als auch für verschneite Winternachmittage geeignet ist, ein elektrifiziertes Mountainbike für alle Wetter, das bei so gut wie keinem Untergrund mehr aufgibt. Das Felt Lebowsk-e hat einen leichten, aber stabilen Alurahmen mit innenverlegten Kabeln, sodass das Rad einen sauberen Eindruck macht.

Felt verlässt sich beim Lebowsk-e auf den Bosch-Performance-Antrieb, der ein besonders hohes Drehmoment bietet. Die perfekte Gewichtsverteilung des Mittelmotors soll sich vorteilhaft auf die Traktion und Balance im Sand oder Schnee auswirken. Fahrer können zwischen vier Unterstützungsstufen wäh-len, dazu zählen „Eco“ (50%), „Tour“ (120%), „Sport“ (190%) und „Turbo“ (275%). Der 400-Wattstunden-Akku sorgt für große Reichweiten.

Da der Bosch-Elektroantrieb konstruktionsbedingt nur ein Kettenblatt an der Kurbel erlaubt, setzt Felt auf einen Sram-X01-Antrieb mit 11 Gängen. Mit dem großen Ritzelpaket lässt sich trotzdem eine breite Übersetzung erreichen, das größte Ritzel mit 42 Zähnen sorgt für einen leichten Berggang. Vom Zulieferer Sram stammen auch die neuen „Guide RSC“-Scheibenbremsen.

Eine Federgabel hat dieses E-Fatbike nicht, da die riesigen „Jumbo Jim“-Fatreifen, die sich durch ihr großes Volu-men und einen geringen Luftdruck auszeichnen, schon für komfortable Federung sorgen und sich für den Einsatz im tiefen Schnee, Sand und groben Matsch eignen. Wird das Lebowsk-e allerdings nicht nur für Ausflüge in Sand und Schnee verwendet, sondern auch intensiv auf Trails, ist die optional erhältliche RockShox Bluto empfehlenswert.

Haibike SDURO Allmtn RC: 27.5 E-Fully mit 20 Gängen

Die MTB-Gattung „All-Mountain“ beschreibt quasi die Alleskönner unter den Geländerädern. Hier liegt der Fokus auf Touren in unterschiedlichstem Gelände, und die Vollfederung sorgt für Traktion und Kontrolle. Wer sich für ein „All-Mountain“ entscheidet, legt Wert auf vielseitige Einsatzmöglichkeit und auf ein Schaltwerk, mit dem auch steilste Passagen bewältigt werden können.
Dass „All-Mountain“ Mountainbikes mittlerweile gerne mit Elektromotor gekauft werden, zeigt sich in der Palette von Hersteller Haibike – hier findet sich das Modell „SDURO AllMtn“ gleich in drei verschiedenen Versionen. Allen gemein ist der Antrieb von Yamaha, der als einziger Mittelmotor die Verwendung zweier Kettenblätter an der Kurbel und von 20 statt der sonst üblichen zehn Gänge erlaubt. Das „AllMtn RC“ bildet dabei den Einstieg in die Klasse und ist etwas günstiger.

Das Haibike Sduro Allmtn RC ist ein 27,5 Zoll E-Fully mit Alurahmen, dass es mit dem Yamaha Mittel-motor auf ein Gesamt-gewicht von 21,9 kg bringt. Der Mittelmotor  mit 36 Volt und 250 Watt hat einen maximalen Drehmoment von 70 Newtonmetern. Vier verschiedene Fahr-modi stehen mit dem Haibike zur Wahl. Ein praktisches Merkmal in unwegsamem Gelände ist die eingebaute Schiebehilfe.

Auf dem Multifunktionsdisplay am Lenker lassen sich Gesamt- und Tageskilometer, Uhr- und Fahrzeit, maximale, aktuelle und Durchschnittsgeschwindigkeit sowie Ladestand und Restreichweite kontrollieren. Der seitlich abnehmbare 400-Wattstunden-Akku wiegt nur 6,4 Kilogramm.

  • Elektromotor
  • Schaltung
  • Grössen
  • Gewicht
  • Preis
  • Weitere Infos
  • Yamaha Mittelmotor, 36 Volt, 250 Watt; Akku: Lithium Ionen 36 Volt, 400 Wh
  • Shimano Deore XT M 786 Shadow Plus, 20-Gang
  • 40 / 44 / 48 / 52 cm
  • 21.9 kg
  • CHF 3’999.00
  • www.haibike.de

BH Easy Motion fährt 2015 komplett überarbeitete E-Bike-Palette auf

Ohne an dieser Stelle ins Detail gehen zu wollen, möchten wir auf die komplett überarbeitete E-Bike-Palette des spanischen Herstellers BH aufmerksam machen, der unter dem Label Easy Motion seine E-Bikes führt.

von Rolf Fleckenstein

Ohne hier lange zu faseln: Die Überarbeitung ist gelungen!
Insbesondere die neuen, sportlichen 2015er „EVO“-Modelle stechen vorteilhaft ins Auge. Das Unterrohr ist im Unterschied zu den Modellen der Nitro- und Neo-Linie gerade, dafür ist das Oberrohr bei verschiedenen Modellen gebogen. Da das Unterrohr, in welchem die Batterie eingebaut ist, gerade ist, bleibt die Steifigkeit des Rahmens erhalten und der konventionelle Look von sportlichen E-MTBs ebenso. Gleich ob 27.5-Zoll oder 29er E-Bike, für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Nitro-Modelle neu alle 45 km/h schnell
Wo sich zahlreiche Hersteller querstellen, da überlässt es BH richtigerweise den Kunden, zu entscheiden, welche Unterstützungsgeschwindigkeit sie für sich in Anspruch nehmen wollen. Die Nitro-Modelle sind neu nun alle mit einer Unterstützung bis 45 km/h ausgestattet.

Beeindruckend umfassende E-Bike-Palette
Neben den Nitro und NEO-Modellen mit Samsung-Batterie und RDS-Motor, den neu konzipierten EVO-Modellen hält BH Easy Motion weitere Modelle mit Bosch-, Panasonic- oder dem neuen Shimano-Antrieb Steps bereit als auch die leichten EasyGo-Modelle, die dank kleinem Motor und dem in der Satteltasche verstauten Akku das Aussehen eine normalen Velos beibehält und auch gewichtsmässig Vorteile birgt. Die Komplexizität und der Umfang der Palette ist beeindruckend. BH Easy Motion denkt bei der Herstellung von E-Bikes an wirklich alle Kunden.
BH Easy Motion - EVO 27,5 LITE,
EV625 - EVO 27,5-web
EV665 - EVO JUMPER 27,5-web
EV765 - EVO 29ER - DETALLE 1-web
EV765 - EVO 29ER-web
EV775 - EVO SNOW 29ER-web
EV785 - JUMPER 29ER

Preisknüller für Grace-Liebhaber

Die kleine Nischenmarkle GRACE aus Deutschland punktet mit einem Jahr für Jahr besseren Design. Insbesondere die MX-Linie findet grossen Zuspruch. Viele sehen darin mehr als ein Fahrrad mit Elektromotor, sondern vielmehr einen echten Lifestyle. Zurecht, das strahlt das gute Stück aus. Doch mancher stockt bei Preisen, welche die 4000-er Marke überschritten haben und beginnen zu zögern. Solchen Menschen kann geholfen werden, denn der Hersteller kommuniziert auf seiner Homepage, dass er seine Vorführmodelle mit einem satten Rabatt abgibt bis unter die 3000-er Marke. Das sind doch echte Schnäppchen und das noch mit Garantie. Wenngleich der Hersteller das nicht aktiv kommuniziert, schliesslich will er seine Händler nicht vergraulen, so ist es doch auch kein Geheimnis. Wer also noch wegen den Preisen bei GRACE zögerte, wird vielleicht hier fündig.

Stylishe Helme von Carrera für E-Biker

Immer wieder stöbern wir durchs Netz oder blättern Kataloge von Herstellern durch und stossen plötzlich auf Dinge, die wir toll finden. So erging es mir, als ich die Helme von Carrera entdeckte, die unter der Rubrik „Faltbare Helme“ zu finden sind. Helme für E-Biker zu finden, die designmässig gefallen, ist gar nicht so leicht. Noch immer machen Rennradhelme und Helme für Mountainbiker den Löwenanteil bei den Fahrradhelmen aus. Umso ungewöhnlicher, solche Helme bei einer ausgewiesenen Sportmarke wie Carrera zu finden. Das einzigartige „Falt“-Konzept dieser Helme bietet naturgemäss eine gute Lüftung und eine gute Anpassungsfähigkeit an die Kopfform. Dabei kann man den Helm natürlich nicht vollständig zusammenfalten, doch die einzelnen, durch sechs Bänder verbundenen Helmlamellen ergeben zusammengeschoben gemäss Carrera etwa 20% weniger Platzbedarf. Was mir am besten gefällt, ist das stylishe, zeitlose Design, das eine breite Kundenschicht ansprechen kann und zu E-Bikern passt. Die Premium Foldable-Linie bestehend aus den Farben Weiss, Schwarz und Grau wirkt stylish, modern und elegant und lässt sich farblich gut mit verschiedenen Kleidern kombinieren. Besonders witzig finde ich die Foldable GTE-Linie von Carrera. Von den vier Modellen habe ich die drei Modelle in den Nationalfarben von Frankreich, Italien und Spanien ausgewählt. Eine amüsante Geschichte und nicht nur etwas für Patrioten. Selbstredend sind sämtliche Helme geprüft und erfüllen alle Europäischen und Schweizerischen Sicherheitsvorschriften. Die Helme sind in den zwei Grössen 55-58 cm und 58-61 cm Kopfumfang erhältlich und sind für CHF 199.90 (unverbindliche Preisempfehlung) zu haben. Ihr findet die Helme auch beim Hersteller Carrera und weitere Informationen beim Schweizer Importeuer Platts Europe Ltd.

 

Carrera-Foldable-Premium-White Carrera-Foldable-Premium-Grey Carrera-Foldable-Premium-Black
Carrera Foldable Premium White Carrera Foldable Premium Grey Carrera Foldable Premium Black
Carrera-Foldable-GTE-France Carrera-Foldable-GTE-Italien Carrera-Foldable-GTE-Spanien
Carrera Foldable GTE Frankreich Carrera Foldable GTE Italien Carrera Foldable GTE Spanien

 

 

Besserfahrer.ch: Mehr Sicherheit für E-Biker

Ende April wurden wir vom Schweizerischen Verkehrssicherheitsrat (VSR) zur Medienorientierung nach Bern eingeladen, um über die neue Medienkampagne „Besserfahrer.ch“ aufgeklärt zu werden. Dabei erfuhren wir, wie sich der Verkehr entwickelt, was das für die Unfallstatistik bedeutet, welche Ziele die Kampagne verfolgt, mit welcher Problematik das Thema E-Bike behaftet ist und welche Lösungen zur Verbesserung der Strassensicherheit unternehmen werden können.

Verkehrsentwicklung
Gemäss VSR wird der Verkehr auf Schweizer Strassen Jahr für Jahr dichter, die Anforderungen an den Verkehrsteilnehmer höher. Die Technologie der Fahrzeuge entwickelt sich, neue Mobilitätskonzepte wie z.B. das E-Bike stossen zum bestehenden Verkehr dazu, neue Strassenführungen und Verkehrswege erweitern das Verkehrsnetz und neue Verkehrsregeln und Gesetze fordern die Lenker mehr. Der Strassenverkehr wird deshalb Jahr für Jahr komplexer, anspruchsvoller und auch gefährlicher. Wer als Lenker nicht reagiert, verursacht schnell einen Unfall.

Unfallstatistik
2013 ereigneten sich 17473 Unfälle mit Personenschaden und 21648 Verunfallten, d.h.pro Tag ereignen sich durchschnittlich rund 50 Unfälle, bei denen rund 60 Personen verletzt werden. Fast täglich stirbt ein Mensch. Das ist ein Zustand, den man nicht gutheissen kann selbst als passionierter Fahrzeuglenker. Die Ursachen der Unfälle sind vielseitig: Der häufigste Grund für einen Unfall ist die Vortrittsmissachtung (26% aller Unfälle). Aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit kommt es in 14% aller Unfälle zum Unfall und die Geschwindigkeit ist bei 11% aller Unfälle für den Unfall verantwortlich.

E-Biker gefährdet
Ganz unerfreulich aus Sicht der E-Bike-Fahrenden ist die Tatsache, dass die Anzahl der Schwerverletzten markant von 78 anno 2012 auf 114 im Jahre 2013 gestiegen ist, was einer Zunahme um 46% entspricht! Diese Tendenz gibt Anlass zur Sorge, weshalb der VSR den E-Bikes 2014 eine besondere Aufmerksamkeit schenkt. E-Bike-Fahrende sind anderen Verkehrsteilnehmern schutzlos ausgeliefert. Zudem wird die Geschwindigkeit der E-Bikes von den Autofahrern sowie den E-Bike-Fahrenden selbst unterschätzt.

VSR will mehr Besserfahrer und weniger Unfälle
Der Schweizerische Verkehrssicherheitsrat (VSR) will die Zahl der Unfälle auf Schweizer Strassen senken. Dazu startet die „Besserfahrer.ch“-Kampagne, um mehr Verkehrsteilnehmer dazu zu bewegen, sich in Fahrkursen weiterzubilden und sicher im Verkehr zu fahren. Besserfahrer beherrschen ihr Fahrzeug und fahren kontrolliert und bewusst im Verkehr. Besserfahrer.ch informiert über die verschiedenen vom VSR anerkannten Kurse, die es in der Schweiz gibt.

Kurse für E-Bikes mit Rückerstattung
Die Folgen eines Unfalls für E-Bike-Fahrende sind oft gravierend. Deshalb wurde speziell für E-Bike-Kurse ein fachspezifisches Handbuch entwickelt für die Durchführung entsprechender Kurse. Im Fahrsicherheitskurs lernen E-Bike-Fahrende die Risiken richtig einzuschätzen, ihr E-Bike sicher manövrieren, Gefahrensituationen sicher meistern und Vermeidungsstrategien lernen, die sie sicher durch den Verkehr führen. Der VSR erstattet neu allen Kursteilnehmern einen Teil der Kurskosten zurück. Die Rückerstattung beträgt CHF 100.00 für einen Tageskurs für Autofahrer, Motorradfahrer, Car- und Lastwagenfahrer und CHF 40.00 für einen E-Bike-Kurs. Alles weitere erfahren Sie unter www.besserfahrer.ch.

Die aktuelle Gesetzeslage verhindert bis anhin die Zulassung des eROCKIT in der Schweiz

Seit drei Jahren freuen wir uns darauf, das in Berlin konzipierte eROCKIT in der Schweiz zu testen, doch genau so lange beobachten wir die Importprobleme um das eROCKIT in die Schweiz und warten heute noch auf das E-Bike. Pit Strähl, der aktuelle Importeur – wir haben in den letzten drei Jahren schon zwei andere Gesprächspartner vor ihm gehabt – wird sicherlich ein Lied davon singen können, wenn es darum geht, ein E-Bike in die Schweiz einführen zu wollen und dafür die notwendige Typengenehmigung auf Schweizer Strassen zu ersuchen und zu erhalten. Hatte man gemäss seinen Aussagen das erste eROCKIT über Appenzell noch locker über den Zoll gebracht und als Einzelzulassung einführen können, kam beim zweiten eROCKIT, das man beim Strassenverkehrsamt Aargau einführen wollte, die grosse Überraschung: „Nicht zulässig“ auf Schweizer Strassen, so hiess es. Das war erst einmal ein Schock und völlig unverständlich. Wieso geht im Kanton Aargau nicht, was in Appenzell geht? Hatten die Aargauer etwas genauer hingeschaut? „Nein“, sagt uns Pit Strähl, „bei der Einzelzulassung des ersten eROCKITs wurden keine weiteren Prüfungen verlangt, da eine Konformitätsprüfung der DEKRA von mir mitgeliefert und anerkannt wurde.“

Der Knackpunkt: § 146 VTS
Das Erteilen einer Schweizer Typengenehmigung für das eROCKIT scheitert bis anhin an der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS) und im besonderen an dem für Motorräder zuständigen Artikel 146. Dieser fordert in Abschnitt 2: „Für den Fahrer oder die Fahrerin und für den Mitfahrer oder die Mitfahrerin sind Fussrasten oder Trittbretter erforderlich“. Das eROCKIT wird von den Ämtern aufgrund der Motorleistung in die Kategorie Motorrad eingeteilt, das eROCKIT seinerseits verfügt über Pedalen, was mit den aktuellen Gesetzen nicht vereinbar ist, weshalb keine Typengenehmigung vonseiten der Schweiz erfolgt.

ASTRA nicht so stur, wie es auf den ersten Blick scheint
Nun hätte man hinter dieser Aktion wieder einmal eine beamtentypische Kleingeisterei und Spitzfindigkeit vermuten können. Bei meiner Recherche führte ich deshalb ein ausgiebiges Gespräch mit dem Fall betrauten Sachbearbeiter Fahrzeugtechnik, Dominik Jörg vom Bundesamt für Strassen ASTRA. Dieser hatte in selbiger Logik den Importeur auf diese Problematik anno 2013 hingewiesen. Und es ist apropos sehr wohl verständlich, dass sich das Amt ans Gesetz halten muss und man von der ASTRA ja wohl nicht erwarten kann, dass es einem Importeur zuliebe Knall auf Fall die Gesetze ausser Kraft setzt oder sie ignoriert. Zum einen informierte mich der Beamte darüber, dass die VTS nur zur Anwendung komme, wenn keine EG-Typengenehmigung vorliege, liege eine EG-Typengenehmigung vor, werde diese grundsätzlich in der Schweiz anerkannt und es gäbe in der Regel keine Probleme. EG-Genehmigungen können jedoch abgelehnt werden, wenn sich herausstellt, dass die Genehmigung fälschlicherweise erteilt wurde oder das Fahrzeug nicht verkehrs- und betriebssicher ist. Zum anderen äusserte er sich zum Falle des eROCKIT: „Tatsächlich sind Tretkurbeln für Motorräder nicht vorgesehen. Hier handelt es sich um einen Sicherheitsaspekt, wie reagieren diese beim Kurvenfahren.“ Doch soweit er sich erinnern mag, fehlten beim eROCKIT auch diverse andere Prüfungen wie z.B. die Bremsenprüfung, die allein schnell einmal einige Tausend Franken kostet, weshalb es mit der Zulassung in diesem Fall nicht weiterging. Positiv überrascht war ich von der angenehm offenen und aufgeschlossenen Art, solchen Problemen zu begegnen. Dabei macht er mich darauf aufmerksam, dass die ASTRA eine Revision der VTS regelmässig überprüfe und eine nächste auf Anfang 2015 vorgesehen ist, wie auch 2012 anlässlich der neu aufgetretenen E-Bike-Problematik eine durchgeführt wurde. Eine Änderung der Verordnung ist also durchaus möglich, bedarf aber eines politischen und organisatorischen Prozesses, bei dem u.a. auch eine Vernehmlassung ins Auge gefasst werden kann. Das Gespräch hinterliess einen sehr positiven Eindruck: Bei der ASTRA schien man mir aufgeschlossen, Gesetze zu ändern und anzupassen, wenn sie denn nötig seien und sinnvoll und dabei nicht wichtige Sicherheitsaspekte mit Füssen trete und alles unter Berücksichtigung der Prozessvorschriften. Also nichts apropos sture Beamten, ganz und gar nicht.

Die Verordnung muss angepasst werden und offener konzipiert werden
Beim Durchlesen der VTS fällt eines auf: Es gibt keine Typologie „E-Bike“. Die neuen E-Bikes werden in die bestehenden Raster für Fahrräder, Motorfahrräder, Kleinmotorräder und Motorräder gesetzt. Doch genau dieses reicht beim eROCKIT nicht aus, denn das eROCKIT ist ein Zwischending, ein eigentliches „Tret-Motorrad“ oder „Super-Pedelec“, das man treten muss, aber die Motorenstärke eines Motorrades aufweist. Fahrradsattel und Treten erinnern an Mountainbike, Power und Optik an eine Enduro. Vom Fahrerverhalten erfüllt es die Eigenschaftes eines Fahrrades, von seiner Power und Geschwindigkeit die eines Motorrades. Der Gesetzesraster ist für das eROCKIT nicht mehr ausreichend und auch für Fahrzeuge wie z.B. das Segway, auf welches mich Dominik Jörg ebenfalls aufmerksam machte. Angesichts der steigenden Anzahl von E-Bikes und E-Bike-Entwicklungen, die aus dem Ausland aber auch aus dem Inland stammen, muss nicht nur über eine Schaffung einer eigenen E-Bike-Kategorie innerhalb der gesetzlichen Verordnung nachgedacht werden – pro Jahr werden aktuell rund 50’000 E-Bikes in der Schweiz verkauft, was eine eigene Kategorie mehr als rechtfertigt -, sondern auch über eine Fassung, die nicht alle sechs Monate eine Revision nötig macht. Die Schweizer Gesetzesverordnung hinkt der technologischen Entwicklung zu stark hinterher und hält auch mit dem Ausland nicht mit, was die Typengenehmigung des eROCKITs in Europa ja beweist. Das ist mein Input an die ASTRA und die zuständige Politik, bei der VTS zukunftsorientiert über die Bücher zu gehen.

Tipps für Importeure
Pit Strähl verriet mir im Gespräch, dass er verschiedene Kunden gewonnen hatte, die ein eROCKIT bei ihm kaufen wollten. Die sprangen allesamt ab, als bekannt wurde, dass es mit der Typengenehmigung haperte. Dies alles kostete ihn schon kräftig Umsatz, seine Zeit, seine Nerven und seinen administrativen Aufwand nicht mitgezählt. Pit Strähl ist seit über 12 Jahren selbständiger Unternehmer und bringt daher ausreichend Basiserfahrung für die Gründung eines neuen Geschäftes mit. Im vorliegenden Falle bezahlt er jedoch ein teures Lehrgeld, denn er stammt nicht aus der Branche und hatte bis zu seinem Entschluss, das eROCKIT in die Schweiz zu importieren, keine Erfahrung als Fahrzeugimporteur und wusste sicherlich nicht so ganz genau, wie der Hase läuft. Pit Strähl meint dazu: „Ich habe an unser Schweizer System geglaubt und immer wieder, auch von den Ämtern, zugesichert bekommen, dass das Problem nach dem Motto „werden wir schon irgendwie hinbekommen“ gelöst werden kann. Das Problem dabei ist, dass die Zeit läuft und das Start-Up nicht vom Fleck kommt. Auch das Thema einer Sonderbewilligung über ASTRA wurde aufgegriffen, doch irgendwie wollte sich niemand die Finger verbrennen und solch eine Sondergenehmigung erteilen. Seither steht alles still.“ Wer also ein Fahrzeug in die Schweiz importieren will, das nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, sei hier gewarnt, er kann echte Probleme bekommen. Um solche zu verhindern, klärt man lieber vorher ab, also bevor man das Fahrzeug am Zoll stehen hat, was für eine Typengenehmigung nötig ist, ob sie überhaupt möglich ist und wie sie erlangt werden kann. Hierzu sei auf die Homepage von der Astra verwiesen und auf die Homepage Verkehrszulassung.

Wann kommt das eROCKIT in die Schweiz?
Nachdem wir mit dem Schweizer Importeur und der ASTRA Kontakt gehabt hatten, wollten wir es auch vom Deutschen Hersteller etwas genauer wissen. Ulrike Czekay, zuständige Pressesprecherin von eROCKIT in Berlin, erklärte mir, dass sie nur mit der Schweiz das Problem der Zulassung haben. Alle anderen von ihr genannten westeuropäischen Staaten wie z.B. die Niederlande oder Österreich seien komplett unproblematisch. Nur die Schweiz mache ihrer Fussrasten-Vorschrift für Motorräder wegen eine EG-Typengenehmigung nötig, aber auch Belgien wolle eine solche haben. Aufgrund dieser Umstände beabsichtigen sie nun eine solche EG-Typengenehmigung zu erlangen und klären dazu im Vorfeld alles Notwendige mit der DEKRA ab. Kostenpunkt für sie: geschätzte CHF 20’000.00-25’000.00. Doch sie erachten dies als gerechtfertigt, denn sie erhalten einige Anfragen aus der Schweiz und sehen darin einen attraktiven Markt. Doch der Haken dabei ist, es wird sicherlich noch 12-16 Monate dauern, bis das eROCKIT endlich für die Schweiz zugelassen wird, ausser die ASTRA kommt dem zuvor und eine neue Auslegung der Vorschrift oder eine Anpassung der Verordnung macht die EG-Typengenehmigung nicht mehr nötig. Andernfalls darf man sich glücklich schätzen, wenn man im Sommer 2015 auf dem Schweizer Markt vertreten ist. Bei der Gelegenheit machte mich Frau Czekay auch auf die Tatsache aufmerksam, dass sie ab Mai ein neues Modell mit mehr Reichweite und Geschwindigkeit auf den Markt bringen werden und auch ein Damenmodell mit 45 km/h sei angedacht. Für alle, die schon länger auf das eROCKIT in der Schweiz warten, geht das Geduldsspiel weiter. Wer genug von wiehernden Amtsschimmel hat, muss politischen Einfluss nehmen und seine Meinung hörbar machen, damit man in Zukunft moderne Fahrzeuge einfacher einlösen kann, gleich von welchem Planet sie stammen mögen.